Die eigene Karriere und vor allem die tägliche Arbeit sind ein wesentlicher Teil im Leben eines Erwachsenen, die einfach passen sollten. Arbeit sollte nicht nur Mittel zum Zweck sein, sondern einen grundlegenden Anteil an einem glücklichen und erfolgreichen Leben bilden.
Durchstarten mit dem Traumjob – ein Denkanstoß zur beruflichen Orientierung
Bevor wir in media res mit den Themen Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Vorstellungsgespräch und der Vielfalt an juristischen Karrieremöglichkeiten gehen, möchten wir beleuchten, was ein solides Fundament für eine steile und vor allem auch erfüllte Karriere ausmacht.
Denn den beruflichen Erfolg bestimmt nicht allein die Ausbildung, sondern zum Großteil man selbst. Daher sollte man sich vorab Gedanken darüber machen, was man möchte. Vor allem sollte man sich eingangs mit den eigenen Werten, der Persönlichkeit, den Schwächen und Stärken, den Zielen sowie der zugrundeliegenden Motivation beschäftigen. Natürlich können sich all diese Punkte/Eigenschaften im Laufe der Zeit ändern, sodass es ratsam ist, diese auch später von Zeit zu Zeit neu zu evaluieren. Aber welche Möglichkeiten hat man denn eigentlich mit einem Jusstudium? Die klassischen Berufsbilder Rechtsanwalt, Notar, Richter oder auch Unternehmensjurist sind allen geläufig, aber die juristische Ausbildung bietet mannigfaltige Möglichkeiten sich außerhalb dieser klassischen Karrierepfade zu entfalten. Genau diese Fülle an Möglichkeiten kann für manche auch lähmend sein. Wie findet man sich hier also zurecht und seinen eigenen Weg?
Noch keinen Plan? Kein Problem
Wer kennt diese Frage nicht: „Was willst du werden, wenn du groß bist?“
Diese Frage verändert sich mit Beginn des Jusstudiums hin zu: „Was möchtest du nach dem Studium werden? Wohin geht deine Reise?“
Oftmals weiß man das auch während dem Studium noch nicht und hat somit keine eindeutige Antwort auf diese so entscheidende Frage oder man hat zwar eine Antwort, diese gefällt dem Gesprächspartner aber nicht. Sei es, dass man sich zu niedrige Ziele, zu hohe Ziele oder die „falschen“ Ziele gesteckt hat.
Wie schon zu Beginn gesagt, bietet die juristische Ausbildung glücklicherweise ein solides Fundament für eine Vielfalt an Karrieremöglichkeiten, auch abseits der klassischen Rechtsberufe. Die einzelnen juristischen Karrieremöglichkeiten werden wir in einem späteren Beitrag im Detail beleuchten.
Daher ist unser Rat an alle Unentschlossenen möglichst unterschiedliche Karrierepfade und Fachgebiete schon während dem Studium auszuprobieren. Praktika eigenen sich hierfür sehr gut. Eine weitere Möglichkeit ist neben dem Studium Teilzeit oder geringfügig zu arbeiten und so Einblick in die Berufswelt zu bekommen und natürlich Kontakte zu knüpfen.
Unglücklich im Job? Ist es an der Zeit für eine berufliche (Neu)orientierung?
Es ist beneidenswert, wenn man bereits in frühen Jahren ein klar definiertes Karriereziel vor Augen hat und dieses zielstrebig verfolgt. Fast jeder kennt diese eine Person, die quasi seit dem Kindergarten davon geträumt hat Anwältin bzw. Anwalt zu werden. Du brauchst nicht neidisch zu sein, dieses klare Ziel ist nicht immer Segen, sondern kann auch zum Fluch werden.
Einerseits besteht bei einem sehr strikten Karriereplan die Gefahr, dass man einen Tunnelblick bekommt und blind wird für alternative Pfade. Andererseits kann das verfrühte Festlegen auf ein Karriereziel auch zu Starrsinnigkeit führen. Zum Beispiel , wenn wir uns einem Ziel voll und ganz hingeben und die Sache nicht so läuft wie erhofft oder schlichtweg andere Interessen geweckt werden, entspricht es nicht unserem Instinkt schnell umzudenken und Ziele abzuändern. In diesem Zusammenhang ist wichtig festzuhalten, dass das Ändern der beruflichen Ziele keine Schande ist, sondern auch von Arbeitgebern bei entsprechender Kommunikation positiv betrachtet wird. Denn ein „falscher Job“ macht klar, was man auf jeden Fall nicht möchte und das ist ebenso wichtig wie zu wissen was man möchte.
Niemand weiß mit Gewissheit, wie die Zeit und die Umstände unsere Wünsche und Ziele beeinflussen. Du bist unglücklich im Job?
Genau in solchen Situationen ist es ratsam Entschlossenheit nicht mit Sturheit, im Sinne von das ursprüngliche Ziel bis zum Schluss zu verfolgen, zu verwechseln. Viel besser ist es umzudenken und neue Wege zu gehen. Dies gilt nicht nur für das ursprünglich angestrebte Karriereziel, sondern auch in der wirtschaftlichen Praxis bei Fehlinvestitionen, einem Casino-Besuch oder bei Krieg. Der Grat zwischen Ausdauer und törichtem Starrsinn ist ein schmaler.
Dies führt uns abermals zu der ursprünglichen Frage „Was willst du werden, wenn du groß bist?“ zurück. Denn die Antwort auf diese Frage sah je nach Alter, Lebensabschnitt und Stimmung unterschiedlich aus. Und genau diese Flexibilität in unserem (Kind-)Sein sollten wir uns auch als Erwachsene beibehalten.
„Als ob das Werden ein Ziel hätte. Als ob man irgendwann etwas geworden ist, und damit hat es sich dann.“
– Michelle Obama
Es geht also immer weiter und nach dem ersten Ziel kommt ein weiteres und noch eines.
Ziele sind wichtig. Ziele verändern sich aber auch. Damit deine juristische Karriere erfolgreich und die Arbeit nicht Mittel zum Zweck werden, sondern ein elementarer Bestandteil deines erfüllten und glücklichen Lebens sind, solltest du situationselastisch und flexibel bleiben.