KarriereInsights mit Counsel Mag. Lukas Wieser, LL.M. (IELPO) von ZEILER Rechtsanwälte
In diesem KarriereInsights Interview gibt Mag. Lukas Wieser, LL.M. (IELPO), Counsel bei ZEILER Rechtsanwälte, spannende Einblicke in seinen Werdegang im Arbeitsrecht. Er spricht über aktuelle Herausforderungen wie Homeoffice-Regelungen, teilt wertvolle Tipps für Nachwuchsjurist:innen und beleuchtet die Entwicklungsmöglichkeiten bei ZEILER Rechtsanwälte.
Herr Wieser, Sie sind seit einigen Jahren auf das Arbeitsrecht spezialisiert - was hat Sie dazu bewogen, sich darauf zu spezialisieren?
Meine Spezialisierung auf das Arbeitsrecht ergab sich eher zufällig während meines Jus-Studiums, als ich die Gelegenheit hatte, in einer der ersten Arbeitsrechtsboutiquen Österreichs zu arbeiten. Die Kombination aus der Vielfalt des Rechtsgebiets und dem spannenden wirtschaftlichen Kontext bei der Beratung von Arbeitgebern hat mich von Anfang an fasziniert – und seitdem lässt mich das Arbeitsrecht nicht mehr los.
Sie haben sowohl in Wien als auch in Rotterdam und Barcelona studiert – wie hat das internationale Studium Ihre Sicht auf das Arbeitsrecht geprägt?
Meine internationalen Studienerfahrungen in Wien, Rotterdam und Barcelona haben meinen Blick auf das Arbeitsrecht entscheidend geprägt. Jede Auslandserfahrung, sei es durch ein Erasmus-Programm, ein Studium oder eine berufliche Tätigkeit, erweitert den eigenen Horizont und ermöglicht es, unterschiedliche rechtliche Ansätze und kulturelle Perspektiven kennenzulernen. Dieses breite Verständnis hilft dabei, komplexe arbeitsrechtliche Fragestellungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und innovative Lösungen zu entwickeln.
Welche Rolle spielt das Arbeitsrecht bei Themen wie Homeoffice, Gig-Economy und künstlicher Intelligenz im HR-Bereich?
Das Arbeitsrecht spielt bei Themen wie Homeoffice, Gig-Economy und künstlicher Intelligenz im HR-Bereich eine zentrale Rolle, da diese Entwicklungen den modernen Arbeitsalltag prägen und kontinuierlich neue, spannende arbeitsrechtliche Fragestellungen aufwerfen.
Immer mehr Unternehmen legen Wert auf Diversity & Inclusion. Wie spiegelt sich das im Arbeitsrecht wider?
Das Arbeitsrecht, insbesondere das Gleichbehandlungsrecht, nimmt in den Bereichen Diversity & Inclusion eine zentrale Vorreiterrolle ein. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Umsetzung der EU-Entgelttransparenz-Richtlinie bis zum 7. Juni 2026, die spannende gesetzliche Neuerungen mit sich bringen wird und einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Chancengleichheit und Transparenz am Arbeitsplatz leistet.
Welche arbeitsrechtlichen Aspekte werden Ihrer Meinung nach in Unternehmen häufig unterschätzt oder vernachlässigt?
Häufig werden in Unternehmen Themen wie korrekte Arbeitszeiterfassung, die Schaffung nicht diskriminierender Entgeltstrukturen und der sensible Umgang mit arbeitsrechtlichen Compliance-Vorgaben vernachlässigt, obwohl sie im Ernstfall erhebliche rechtliche und wirtschaftliche Folgen haben können. Eine proaktive und sorgfältige Handhabung dieser Bereiche kann nicht nur rechtliche Risiken minimieren, sondern auch zur Schaffung eines fairen und transparenten Arbeitsumfelds beitragen.
Was macht das Arbeitsrecht für junge Jurist:innen besonders spannend?
Das Arbeitsrecht bietet jungen Jurist:innen eine besondere Vielfalt an rechtlichen Fragestellungen. Es vereint Aspekte des Zivilrechts, Verwaltungsrechts, (Verwaltungs-)Strafrechts, Prozessrechts und des kollektiven Arbeitsrechts. Diese breite Themenpalette sorgt für abwechslungsreiche Aufgaben und ermöglicht es, komplexe rechtliche Zusammenhänge aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und praxisnah anzuwenden.
Welche Möglichkeiten gibt es für Nachwuchsjurist:innen, sich während des Studiums oder Rechtsanwaltsanwärterzeit auf Arbeitsrecht zu spezialisieren?
Bereits während des Studiums gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich auf das Arbeitsrecht zu spezialisieren. Besonders empfehlenswert sind die Teilnahme an Moot Courts im Arbeitsrecht – hier dürfen wir jährlich ein Team des Juridicums betreuen – sowie praktische Erfahrungen durch eine Tätigkeit in einer spezialisierten Arbeitsrechtskanzlei. Für die Zeit nach dem Studium bietet das Postgraduate Center der Universität Wien seit diesem Jahr einen LL.M. Arbeitsrecht an, in dem wir auch vortragen dürfen.
Welche Rolle spielen Soft Skills wie Verhandlungsgeschick oder Empathie im Arbeitsrecht?
Soft Skills wie Verhandlungsgeschick oder Empathie spielen im Arbeitsrecht eine besonders wichtige Rolle, da das Arbeitsrecht von zwischenmenschlicher Kommunikation, Verhandlungen und Konfliktlösungen geprägt ist.
Was zeichnet ZEILER Rechtsanwälte als Kanzlei im Bereich Arbeitsrecht aus?
ZEILER Rechtsanwälte zeichnet sich im Bereich Arbeitsrecht durch die klare Fokussierung auf die Beratung von Arbeitgebern und Führungskräften sowie durch den ausgewogenen Mix aus nationalen und internationalen Mandanten aus. Diese Kombination ermöglicht es uns, sowohl praxisnahe Lösungen für lokale Unternehmen als auch strategische Beratungen für global agierende Konzerne anzubieten – stets mit einem hohen Maß an Fachkompetenz und einem tiefen Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge.
Welche Entwicklungsmöglichkeiten bietet ZEILER für junge Talente im Arbeitsrecht?
ZEILER Rechtsanwälte bietet jungen Talenten im Arbeitsrecht hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten. Von Beginn an legen wir großen Wert darauf, dass unsere Nachwuchsjurist:innen die Chance erhalten, ein eigenes fachliches Profil zu entwickeln. Dies unterstützen wir aktiv durch die Möglichkeit, an Publikationen mitzuwirken und eigene Artikel zu verfassen. Zudem fördern wir die internationale Vernetzung, sei es durch Konferenzen, Fachveranstaltungen oder die Zusammenarbeit mit internationalen Mandanten. So können junge Talente nicht nur ihr rechtliches Fachwissen vertiefen, sondern auch wertvolle Kontakte knüpfen und sich langfristig als Expert:innen im Arbeitsrecht etablieren.
Inwiefern profitieren Associates bei ZEILER Rechtsanwälte von der internationalen Ausrichtung der Kanzlei?
Associates bei ZEILER Rechtsanwälte profitieren erheblich von der internationalen Ausrichtung der Kanzlei. Sie haben die Möglichkeit, an grenzüberschreitenden Mandaten mitzuwirken, internationale Unternehmen zu beraten und komplexe arbeitsrechtliche Fragestellungen im globalen Kontext zu bearbeiten. Zudem fördern wir aktiv den Austausch mit internationalen Kollegen, beispielsweise durch die Teilnahme an internationalen Konferenzen und Zusammenarbeit mit ausländischen Kanzleien. Diese internationale Vernetzung erweitert nicht nur das fachliche Know-how, sondern bietet auch wertvolle Einblicke in unterschiedliche rechtliche und kulturelle Ansätze.
Warum würden Sie jungen Jurist:innen empfehlen, sich für eine Karriere im Arbeitsrecht zu entscheiden?
Ich würde jungen Jurist:innen eine Karriere im Arbeitsrecht empfehlen, weil dieses Rechtsgebiet eine einzigartige Kombination aus juristischer Vielfalt, wirtschaftlicher Relevanz und direktem Praxisbezug bietet. Im Arbeitsrecht geht es nicht nur um die Anwendung von Gesetzen, sondern auch um den Umgang mit Menschen, Verhandlungen und die Lösung oft sensibler und komplexer Konflikte. Zudem ist das Arbeitsrecht ein dynamisches Feld, das durch gesellschaftliche Entwicklungen, wie New Work, Digitalisierung und Diversity & Inclusion, ständig neue Herausforderungen und spannende Aufgaben bereithält.
Vielen Dank für diesen spannenden Einblick in das Arbeitsrecht und die Arbeit bei ZEILER Rechtsanwälte.
Steckbrief: Persönliche Fragen an Mag. Lukas Wieser, LL.M. (IELPO)
Gibt es ein verborgenes Talent, das kaum jemand von Ihnen kennt?
Ich mixe hervorragende Pisco Sour
Was darf auf Ihrem Schreibtisch nie fehlen?
Kaffee
Welche drei Worte beschreiben Sie am besten?
Pünktlich, competitive, analytisch
Angenommen es gibt keine Juristen mehr - welchen Beruf hätten Sie dann?
Wenn es keine Juristen mehr gäbe, könnte ich mir sehr gut vorstellen, als Eventplaner zu arbeiten.
Welches Buch lesen Sie gerade?
Yuval Harari - Nexus
Ihr Lieblingszitat?
„Ein kluger Mensch löst ein Problem, ein weiser Mensch vermeidet es.“ (A. Einstein)
